Zur letzten Partie des Jahres reiste unsere 1.Mannschaft am vergangenen Dienstag zum Flutlichtspiel ans Rüppurer Schloss, wo man das Nachholspiel vom 10.Spieltag gegen den SV N.K. Croatia Karlsruhe absolvieren musste, welches damals wetterbedingt abgesagt wurde. Wieso es nun aber ausgerechnet gestern angepfiffen wurde, ließ auf Seiten unserer Jungs fragende Gesichter zurück, waren die Wetterverhältnisse der letzten Tage doch sehr vergleichbar mit dem ursprünglichen Spieltermin, was man dem Geläuf der ehemaligen Alemannia Rüppurr auch anmerkte. Speziell in der Mittelachse war der Boden knöcheltief und binnen Minuten verwandelte sich das Spiel in eine einzige Rutschpartie.
Erschwerend kam für die Kicker von der Albhöhe noch dazu, dass man, neben den sowieso bereits verletzten D.Bauer und Özbagci, im Vergleich zum Sonntag auch noch Forchheim-Siegtorschütze Marc Keller, Kapitän Claudius Beuthner und Top-Goalgetter Raphael App verlor, die allesamt krank oder verletzt zum Zuschauen verdonnert waren. Aus dieser Not machte die Verantwortlichen aber eine Tugend und füllten den Kader aus den Reihen der eigenen Reserve auf. So rutschten “Zweite-Goalgetter” Kai Altinger, Laufmaschine Julius Deurer und Abwehr-Routinier Markus Vogel ins Ensemble der 1.Mannschaft. Letzterer musste sogar direkt von Beginn an ran.
Das Spiel unter der Leitung von Schiedsrichter Stefan Schmidt aus Blankenloch begann rasant und büßte bis weit in die Schlussphase kaum etwas vom angeschlagenen Tempo ein. Da das tiefe und rutschige Geläuf kaum mehr zuließen, behalfen sich beide Mannschaften vornehmlichen mit schnellen Bällen in die Spitze, was für beide Hintermannschaften 90 Minute Schwerstarbeit bedeutete – hatte man es doch nicht nur mit dem gegnerischen Offensivpart, sondern auch der eigenen Standfestigkeit zu tun. Die beiden Busenbacher Innenverteidiger Vogel und Backenstos erledigten – soviel sei bereits verraten – diese Aufgabe mit Bravour. Und trotzdem waren es die Hausherren, die nach gut 30 Minuten zur Führung anschrieben. Einen schlecht in den Rückraum geklärten Eckball nutzte Croatia-Akteur Kozic und wuchtete das Leder fulminant unter den Querbalken. Der FCB ließ sich von diesem weiteren Rückschlag aber nicht aus der Ruhe bringen und drängte sofort wieder auf den Ausgleich. Bis zur Pause wollte dieser aber nicht mehr gelingen und so gingen “die Roten” mit einer Bürde mehr als zu Beginn des Spiels nach 45 Minuten in die Kabine.
Mit neuem Elan, verändertem System und frischen Beinen (Altinger für Sikorskij und Deurer für Frank) kam der FCB nach dem Pausentee dann extrem engagiert aus der Kabine und konnte keine zwei Zeigerumdrehungen später schon wieder auf Null stellen. Kapitän Sallinger bediente den durchgebrochenen Manneh mit einem überragenden Steckpass und dieser ließ sich vor dem gegnerischen Tor nicht zweimal bitten – Ausgleich. Und nun hatte der FCB so richtig Blut geleckt. Wieder waren nur einige Sekunden von der Uhr, da brach erneut Momodou Manneh durch, umkurvte den Torsteher der Karlsruher und wurde dann derart unsaft von den Beinen geholt, dass Schiedsrichter Schmidt um den Strafastoß, den es in Hälfte Eins schon hätte geben können/müssen, nicht mehr herumkam. Nicolas Dorn trat an und verwandelte cool und locker zur 2:1-Führung aus FCB-Sicht. In der Folge wurde das Spiel dann von der extrem harten Gangart der Hauherren geprägt, die durch teils überhartes Einsteigen gelbe Karten am Fließband sammelten. In diese Phase hinein brachte FCB-Akteur Simon Maier seine Farben endgültig auf die Siegerstraße, als er einen Konter umsichtig und cool vollstreckte und die Weichen damit endgültig auf Sieg stellte. Und auch wenn der gleiche Akteur in Spielminute 84 seinen zweiten Tagestreffer nachlegte und den 1:4-Endstand besorgte, so war die Zeit bis kurz vor Schluss von einer extrem aufgeladenen Stimmung auf beiden Seiten geprägt, die durch die extrem harte Gangart der Gastgeber immer wieder getriggert wurde. Eine gelb-rote sowie eine “dunkelrote” Karte (überhartes Foul von hinten in die Beine) waren der Beleg dafür, wie dieses Spiel zeitweise gelaufen ist.
Am Ende aber – und das ist das Wichtigste – konnten alle FCB-Akteure das Feld auf zwei Beinen verlassen und neben einigen Blessuren nahm die Mannschaft von Trainer Öztürk vor allem drei ganz wichtige Punkte mit sowie die Gewissheit, dass man trotz aller Unwegheiten (Platzverhältnisse, personelle Ausfälle, überharte Gangart des Gegners etc.) im letzten Spiel des Jahres die beste Saisonleistung ablieferte. Nicht weil alles immer nur toll und schön herausgespielt war, sondern weil an diesem Dienstag Abend eine Mannschaft auf dem Platz stand, in der jeder für jeden und alle zusammen bis zum letzten Atemzug fighteten und sich durch nichts und niemand unterkriegen ließ. Was für ein Spiel, Männer !!
Ein riesen Dankeschön gilt an dieser Stelle unseren drei “Raketen” aus der zweiten Mannschaft, die nicht nur den Kader nummerisch komplettierten, sondern – wie sich letztlich herausstellen sollte – genau die Richtigen für dieses Spiel waren und mit durchweg starken Leistungen einen enormen Anteil am Erfolg der Mannschaft hatten. Danke, Jungs.
Mit dem Sieg-Hattrick und einer Serie von sieben Spielen ohne Niederlage verabschiedet sich unsere Elf nun in die fußballfreie Zeit, bevor es am Sonntag, den 03.März 2024 dann wieder in die Vollen geht.
