Seit 2021 wird in Waldbronn in der Talstraße am Bauvorhaben der Firma ALDI Süd gebaut. Die Kombination aus Aldi-Filiale und Wohnraum soll ein „Mehrwert für ganz Waldbronn“ darstellen, so war die Aussage der Architekten, die in der Planungsphase dem Waldbronner Gemeinderat die Pläne für ein neues „Nahversorgungszentrum an der Talstraße“ vorgestellt haben.
Um die Realisierung des Bauvorhabens zu ermöglichen, hat der FC Busenbach der Gemeinde Waldbronn das 2. Spielfeld in der Hewlett-Packard Straße am ALDI zur Verfügung gestellt. Die Randbedingungen für die zeitweilige Überlassung des Geländes an die Gemeinde zur Nutzung durch die Firma Werner Wohnbau, die das Bauvorhaben realisiert, wurden damals vertraglich geregelt.
Auf der Generalversammlung am vergangenen Freitag hat der Vorstand des FC Busenbach angekündigt an dieser Stelle unsere Mitglieder über den aktuellen Stand der Entwicklungen rund um unser zweites Spielfeld zu informieren.
Am 13.01.2023 kam es angesichts des absehbaren Endes der Bauarbeiten in der Talstraße, auf Initiative des FC Busenbach, zu einer Abstimmung zu diesem Thema.
13.01.2023: Abstimmung FC Busenbach, Gemeinde Waldbronn, Fa. Werner Wohnbau
Die Firma Werner Wohnbau hat das Gelände beim ALDI bis zum 30.04.2023 vom FC Busenbach für die Umsetzung eines Bauvorhabens gemietet. Innerhalb dieses Zeitraums solle das Gelände geräumt und für den Rückbau eines Sportplatzes vorbereitet werden.
Die Firma Werner Wohnbau teilte nun mit, dass sich das Bauvorhaben um einen Monat verzögert und das Gelände erst am 31.05.2023 verfügbar sein wird. Die ursprüngliche Vereinbarung, dass die Fläche des Sportplatzes beim ALDI bis zum 30.04.2023 geräumt wird, wurde aus diesem Grund bis zum 31.05.2023 verlängert. Die Miete wird für diesen Zeitraum anteilig durch Werner Wohnbau weiter bezahlt.
Ebenso müssen seitens der Gemeinde die dem FC Busenbach vertraglich zugesicherten Vereinbarungen bzgl. Ausgleichsfläche für den Trainings- und Spielbetrieb nach dem 01.05.2023 getroffen werden, da der Platz beim ALDI nach dem Abzug der Firma Werner Wohnbau nicht sofort bespielbar sein wird und der Abzug von Werner Wohnbau sich um einen Monat nach hinten schiebt.
Die Fläche am ALDI-Platz wird dann bis zum 31.05.2023 seitens Werner Wohnbau so geräumt, dass die Fa. Garten Moser mit den Arbeiten beginnen kann. Die noch zu erbringenden Leistungen von Werner Wohnbau wie z.B. Stellen des Zauns zum neuen Mehrfamilienhaus und Herstellen der Fundamente für die neuen Flutlichtmasten werden ggf. nach dem 31.05.2023 ausgeführt. Zum späteren Anschluss der Entwässerung/Drainage des neuen Sportplatzes wird eine Leitung von Werner Wohnbau verlegt. Ein Angebot mit allen erforderlichen Leistungen zum Rückbau durch die Fa. Firma Garten Moser aus dem Jahr 2019 liegt vor. Dieses Angebot besitzt kein Gültigkeitsdatum. Es ist aktuell zu befürchten, dass für die Wiederherstellung mit spürbaren Mehrkosten zu rechnen ist, die Stand heute noch nicht absehbar sind. Der FC Busenbach ist Bauherr des Projektes, da die Gemeinde nicht die ordnungsgemäße Wiederherstellung aller vereinbarten Gewerke überwachen möchte. Die Gemeinde bezahlt lediglich die Rechnungen. Im Haushaltplan sind dafür 315.000 EUR (gemäß Angebot) vorgesehen. Seitens der Gemeinde wurde außerdem bereits darauf hingewiesen, dass in den damaligen Vereinbarungen mögliche Mehrkosten durch Kostensteigerungen nicht berücksichtigt worden sind und man nicht mehr als die 315.000 EUR lt. Angebot bezahlen wird.
Aus Sicht des FC Busenbach ist eine Übernahme eventueller Mehrkosten durch den FCB nahezu ausgeschlossen, da die Nutzungszeit gerade einmal 6 Jahre beträgt, weil die Pachtverträge für das Gelände im Jahr 2030 enden. Eine vorzeitige Verlängerung der Pachtzeit wurde seitens der Gemeinde bereits abgelehnt. Der Invest würde daher zum kompletten wirtschaftlichen Totalschaden verkommen, für den auf Seiten des FC Busenbach verständlicherweise wohl kaum jemand zu gewinnen sein wird. Denn je nach Höhe der Ausgabe muss die Vereinsverwaltung oder gar eine außerordentliche Mitgliederversammlung darüber entscheiden, ob diese getätigt werden dürfte.
Des Weiteren sind sich beide Seiten einig, dass bei einem Rückbau, angesichts der Belastungen für die Anwohner durch Flutlicht und Lärm infolge des Trainings- und Spielbetriebs, mit einem hohen Risiko zivilrechtlicher Klagen gegen die Nutzung des Platzes zu rechnen sei. Seitens des FC Busenbach wurde in diesem Zuge darauf hingewiesen, dass das Risiko bei eventuellen Nutzungseinschränkungen infolge der Wohnbebauung laut Vertrag bei der Gemeinde liegt, d.h. dass diese dann Ausgleichsfläche schaffen muss. Die Gemeinde weist nun ihrerseits darauf hin, dass Alternativflächen aktuell nicht zur Verfügung stehen. Man einigt sich nun im ersten Schritt erst einmal darauf, die Mehrkosten des Rückbaus mit der Fa. Garten Moser zu klären.
09.02.2023: Ortsbegehung mit Vertretern Werner Wohnbau, Fa. Garten Moser auf dem ALDI-Sportgelände
Es wurde u.a. vereinbart, dass die Flutlichtmasten auf der Südseite an der Grundstücksgrenze spiegelsymmetrisch zur Platzmitte zu den bestehenden Masten aufgebaut werden. Auf der Südseite zur Wohnbebauung ist ein 2m hoher Zaun geplant, was für den Spielbetrieb für Jugendteams bis D-Jugend (diese spielen Kleinfeld) allerdings zu niedrig ist um zu verhindern, dass Bälle infolge des Spielbetriebs über den Zaun fliegen. Ein Vorschlag wäre diesbezüglich, den Zaun auf 4m zu erhöhen, um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass Anwohner durch Bälle belästigt werden. Dies ist aber nicht Teil des Angebots und demnach ist die Finanzierung des Zauns durch den FC Busenbach bzw. die Gemeinde zu klären.
27.02.2023: Abstimmung FC Busenbach & Gemeinde Waldbronn zur Kommunikation anlässlich Hauptversammlung FC Busenbach am 03.03.2023
Mittlerweile liegt dem FC Busenbach seitens der Firma Garten Moser ein aktualisiertes Angebot für den Rückbau des Platzes am ALDI vor. Die Kosten für den Rückbau betragen nun 407.000 EUR.
Die Gemeinde teilte mit, dass die von der Fa. ALDI/Werner Wohnbau im Jahr 2019 für den Rückbau des Platzes bereitgestellten Beträge erst im Haushaltsplan für 2025 vorgesehen sind. Die Haushaltpläne seien im Internet verfügbar. Damit wird ein Rückbau des Platzes erst ab dem Jahr 2025 möglich. Ein Vorziehen dieser Ausgaben für den Rückbau des ALDI-Platzes bedarf eines Gemeinderatsbeschlusses. Dazu empfiehlt die Gemeinde den Vertretern des FC Busenbach alle Gemeinderäte anzuschreiben, den Sachverhalt zu beschreiben und auf die Dringlichkeit einer Lösung hinzuweisen.
Es stellt sich hier die Frage, warum seitens der Gemeinde das von der Fa. ALDI / Werner Wohnbau 2019 bereitgestellte Budget für den Rückbau in den Haushalt des Jahres 2025 geplant wurde, obwohl diese vertraglich zum Rückbau im Jahre 2023 verpflichtet ist.
Fazit
Stand heute kann der FC Busenbach für seine Teams demnach ab dem 01.05.2023 (Abzug Werner Wohnbau vom ALDI-Gelände) für den Spiel- und Trainingsbetrieb nur noch seinen Hauptplatz im Beckener nutzen. Auch wenn die Gemeinde gemäß Vertragslage für Ausgleichsfläche bis zur Wiederherstellung des zweiten Platzes sorgen muss, existieren Stand heute keine Vereinbarungen für eine Ausgleichsfläche, auf denen der FC Busenbach ergänzend zu seinem Hautplatz Trainings- und Spieletrieb abhalten kann. Es ist auch nicht klar, ob, wann und wo ein zweiter Platz für den FC Busenbach, den dieser dringend für die Sicherstellung seines Spiel- und Trainingsbetriebs benötigt, gebaut werden soll und wie dieser in Gänze finanziert werden kann. Damit sehen wir die Sicherstellung unseres eigentlichen Vereinszwecks, nämlich unseren Mitgliedern Trainings- und Spielbetrieb anzubieten und den Jugendfußball zu fördern ab dem 01.05.2023 massiv gefährdet.
